Kein Glück im Weltcup und bei der Weltmeisterschaft

In den vergangenen beiden Wochen gab es Corona-bedingt einen extrem komprimiertes Programm mit zwei Worldcups und einer WM. Beide Worldcups fanden in Nove Mesto (Tschechien) innerhalb von sechs Tagen statt, die Woche darauf war die Weltmeisterschaften in Leogang (Österreich). 

Ein sehr straffes Programm, in das ich leider mit einem Handicap startete. Ich habe mir kurz von dem Wettkampfblock eine Erkältung eingefangen (keine Angst, es handelt sich nicht um Corona - ich hatte in den vergangenen 2,5 Wochen insgesamt 3 Coronatests, die alle negativ ausfielen) die mir über alle Rennen hinweg zu schaffen machte. Es war nur ein Schnupfen und leichter Reizhusten, weshalb ich mich entschied das doppelte Worldcup Event in Nove Mesto auf jeden Fall in Angriff zu nehmen. Aufgrund meiner top 40 Platzierung in der Weltrangliste durfte ich auch an beiden Shorttracks (ähnlich wie ein Qualifying; hier werden die ersten 3 Startreihen für das Hauptrennen ausgefahren) teilnehmen. 

 

Mein Rennplan in Nove Mesto war dann wie folgt: Dienstag (29.10.) Shorttrack 1, Donnerstag (01.11.) Cross Country 1, Freitag (02.11.) Shorttrack 2, Sonntag (04.11.) Cross Country 2 

 

Beim 1. Shorttrack habe ich mich nicht ganz ideal gefühlt. Das ganze Rennen über war das Fahrerfeld ziemlich geschlossen, sodass es am Ende zu einem für ein MTB Rennen untypischen Massensprint kam. Ich hatte nicht die Power um mich während des Rennens ideal zu platzieren und konnte im Sprint nicht mit um die vorderen Plätze kämpfen. Somit landete ich nur auf Rang 26 und qualifizierte mich nicht für die ersten 3 Reihen (Qualifikation bis Platz 24). 

Zwei Tage später stand der erste Cross Country Worldcup an, das wesentlich wichtigere Rennen als der Shorttrack. Ich startete okay und war zunächst einmal um Position 45 platziert. Das war für den Moment in Ordnung, da ich vorhatte über das Rennen hinweg konstant nach vorn zu fahren. Ziel war es zu umgehen, dass ich das Rennen zu schnell angehe und mir gegen ende des Rennens die Körner ausgehen. Während des Rennens musste ich dann feststellen, das ich mir schwer tat überhaupt die aktuelle Position zu halten. Ich verlor nach und nach Positionen und kam auf Rang 56 ins Ziel. Kein zufriedenstellendes Ergebnis, da ich grundsätzlich geplant hatte an meine top 20 Platzierungen vom Vorjahr anzuknüpfen. 

 

Ich probierte locker und gleichzeitig fokussiert in die zweite Edition des Rennens in Nove Mesto zu gehen. 

 

Im zweiten Shorttrack fühlte ich mich während des Wettkampfs deutlich wohler, wurde allerdings nach ca. 80% des Rennens durch einen Sturz weit zurückgeworfen, sodass eine Qualifikation für die top 3 Startreihen nicht mehr möglich war. 

Das zweite Cross Country Rennen ging ich energischer an, als das erste. Ich arbeitete vom Start weg um möglichst schnell nach vorn zu kommen. Mir gelang es im ersten Renndrittel in den top 40 zu fahren bis mir in der dritten Runde ein Problem mit der Kassette einen Strich durch die Rechnung machte. Ich musste kurz in der Techzone halten um ein neues Hinterrad zu bekommen. Danach hab ich nochmal Gas gegeben um Positionen aufzuholen. Ich arbeitete mich wieder bis auf Position 46 vor, doch dann riss mir in der letzten Runde die Kette und ich musste ins Ziel laufen. Ich überquerte als 96. das Ziel. 

 

Alles in allem eine chaotische Rennwoche mit der ich alles andere als zufrieden bin. 

 

Zusammen mit dem Nationalteam sind wir dann direkt von Nove Mesto weiter nach Leogang gereist, wo am Samstag (10.10.) die Weltmeisterschaft stattfand. 

Die Strecke in Leogang ist brandneu, sie wurde extra für die WM angelegt, besitzt über 200hm pro Runde (3,7km) und ist damit physisch sehr anspruchsvoll. Durch den starken Regenfall verlangte die Strecke auch fahrtechnisch einiges ab. 

Ich fühlte mich auf der Strecke beim Training ziemlich wohl und hatte ein gutes Gefühl. 

Samstags beim WM Rennen erwischte ich keinen besonders guten Start, war etwas eingeklemmt und in etwa auf Position 50 unterwegs. Ich probierte so gut ich konnte mich nach vorn zu arbeiten, allerdings schaffte ich dies nicht. Das gesamte Rennen über bewegte ich mich in etwa auf Position 50 und fiel am Ende durch einen Sturz und fehlende Power auf Position 56 zurück. 

Dummerweise schleppte ich meine Erkältung von Nove Mesto mit nach Leogang und bekam diese bis zum Rennen auch nicht weg. Ich vermute, dass die schlechten Ergebnisse ein Mix aus meiner nicht optimalen gesundheitlichen Lage und auch einem gewissen Form-Defizit resultieren. 

 

Die Saison hält noch zwei weitere Rennen bereit. Nächsten Samstag ist die Europameisterschaft in Rivera (Schweiz) und am Samstag (24.10.) die Deutsche Meisterschaft auf meiner Heimstrecke in Obergessertshausen. Ich hoffe, dass ich meine Erkältung diese Woche noch auskurieren kann und bei beiden Rennen am Start stehen werde. 

 

Ride on 

Georg